Handlung
Als Else von der Tanne, Operettendiva allererster Kajüte und von ihren
Bewunderern nur als „die Tanne“ verehrt, am Abend zur Vorstellung ins
Theater kommt, ist der Tenor noch nicht da. Quel horreur für die verwöhnte
Else!
In ihrer Garderobe aber wartet ihr ergebener Pianist und Vertrauter Maxim,
der die aufgebrachte Diva beruhigt und sie zum Plaudern bringt: über das
Theater, die Musik, die Männer und das Leben. Und wenn so eine Diva erst mal
richtig loslegt, dann muss sie natürlich auch singen! Was denn sonst?
„Divalicious – Szenen einer Göttin“ ist ein Abend voller Komik, der nicht immer
nur zum Lachen ist: Die Revueretten präsentieren eine herrlich schräge
Theaterrevue voll Drama, Leidenschaft und Poesie. Mit Musik, die Sie vielleicht
schon mal gehört haben, aber nach diesem Abend immer wieder hören wollen.
Erleben Sie Operette, das gefallene Mädchen des Musiktheaters, von ihrer
allerbesten Seite.
Mit
Julia da Rio, Sopran, als Else von der Tanne und
Maxim Böckelmann, als ihr treuer Pianist Maxim.
Buch und Idee: Julian Krüper
Divalicious-Szenen einer Göttin
Das Musikduo „Die Revueretten“ geht mit seiner Musikcollage „Divalicious – Szenen einer Göttin“ einen ungewöhnlichen Weg, um Divengeschichten als Frauengeschichten zu erzählen. Mittelpunkt dieses „Abends für eine Diva mit Begleiter“ ist die Kunstfigur der Elsevon Tanne, gefeiert als Schöne Helena und Operettengöttin ersten Ranges. Schon mit der Wahl des Genres Operette changiert der Abend zwischen Scherz und Ernst, Vordergrund und Hintersinn, zwischen Herz und Verstand, zwischen Rausch und Ernüchterung und bringt durch die Auswahl der stilistisch diversen Musik das Ambivalente wie das Universelle des Phänomens Diva zum Ausdruck. Ihr Gegenüber ist ihr Pianist, der sie heimlich verehrt, dem sie sich anvertraut mit Episoden ihres Lebens und dem sie einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt gibt. Das unsichtbare Band zwischen Beiden aus Zuneigung und Vertrauen erlaubt es der Figur und damit den Zuschauern, das Phänomen und Existenz der Diva in Innen- und Außenwelt zu erfahren und zu verstehen. Die abwechslungsreiche Formensprache des Abends aus Vokal- und Instrumentalmusik, aus Monolog, Dialog und Melodram, aus Spiel und Szene erlaubt es in ungezwungener Weise, eine Fülle an Perspektiven auf das Phänomen der Diva zu werfen, illustrative wie explizierende, implizite und explizite, intellektuelle und emotionale, intuitive und reflexive. Der Abend gliedert sich
eine lose Folgen einzelner „Szenen einer Göttin“, in der auf der Szene zu sein und eine Szene zu machen miteinander eine unauflösliche Verbindung eingehen – Unterhaltung für Herz und Hirn gleichermaßen, einfach köstlich, geradezu Divalicious eben.
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Die Diva
Die Diva – sie ist Tatsache und Projektionsfläche, ist Wirklichkeit und Phantasie, ist Identität und Zuschreibung zugleich. Entstanden im 19. Jahrhundert, als Massenmedien und internationale Verkehrsverbindungen boomten und einen echten Divenkult erstermöglichten, bündeln und brechen sich in der Diva bis heute unterschiedlichste Konzeptevon Weiblichkeit: die Hohepriesterin der Kunst, die selbstbestimmte Frau, die ökonomischeIch-AG, die femme fatale, die nicht nur ihre Partner auf der Bühne wählen kann, wie ihr beliebt. Die Diva ist aber zugleich auch der Star, einsam vom Ruhm, das Objekt falscher Begierden, die Angebetete und die nie Geliebte, die Getriebene und Gejagte, die nie erreichte, aber ständig belagerte Frau. Divengeschichten sind insofern prototypische Frauengeschichten, als sich in ihnen brennglasartig die Konflikte in der Durchsetzung weiblicher Autonomieansprüche in hochverdichteter Weise zeigen – individuell und gesellschaftlich. Selbstkonzepte und
Fremdkonzepte von Weiblichkeit stehen in der Frau als Diva in einem permanenten Spannungs- und Aushandlungsverhältnis, in dem Geben und Nehmen nicht immer in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen: Welcher Preis ist zu zahlen für Ruhm und Ehre, für künstlerische und ökonomische Autonomie? Welche Zugeständnisse sind zu machen an die Formung der eigenen Identität durch Gesellschaft, Medien, Kollegen und den Kunstbetrieb? Und welche Privilegien gehen damit einher und welcher Mißbrauch dieser Privilegien?